Die „paläoindustrielle" Ansiedlung namens Le Gualchiere, eine der interessantesten und vollständigsten des toskanisch-emilianischen Apennins, liegt am linken Ufer des gleichnamigen Baches, Nebenfluss des Savios, und an der früheren Straße des Passo Serra, die bereits im Mittelalter die Verbindung zwischen der Romagna und der Toskana bildete. Das Vorhandensein der Mühle und der Walke ist mindestens seit dem Jahr 1545 belegt, als die Familie Balassini sie von der Gemeinschaft lebenslänglich vermietet bekam und seitdem immer in ihrem Besitz bewahrte. Dank ihres Unternehmergeistes setzte sich die Entwicklung dieses kleinen Produktionsortes im Laufe der Jahrhunderte fort. Die Balassini waren nicht nur als Müller und Walker tätig, sondern auch als Ziegelbrenner, Färber, Gerber; sie richteten ein Wassersägewerk ein, webten Wolle und Stoffe. An der Hausfassade steht das Familienwappen: ein auf den Hinterbeinen stehender Löwe mit einem sechszackigen Stern oder Edelstein darüber, ein Spinell, der auf Italienisch „Balasso" genannt ist und vermutlich in dem Familiennamen verewigt wurde. Dieses Wappen ist demjenigen der Markgrafen Guidi ähnlich, von denen ein gewisser Balassino ein unehelicher Sohn war. Perfekt saniert, verwahrt der Ort alle Geräte der Mühle und der Walke, wenn auch nicht mehr funktionstüchtig, zusammen mit Gegenständen und Zeugnissen des Lebens und der Tätigkeit dieses kleinen Produktionsorts. Jetzt ist er in einen Ferienbauernhof verwandelt worden, der bequeme Appartements im Bauernstil mit eigenem Eingang bietet.